Die meisten von Misophonie betroffenen Menschen erleben starke Schuldgefühle, da ihnen bewusst ist, dass ihre Reaktionen auf die Auslöser nicht angemessen sind. Von den Gefühlsausbrüchen betroffen sind häufig Personen die dem Betroffenen am nächsten stehen, wie z.B. Familienmitglieder oder Freunde, mit denen viel Zeit verbracht wird. Dabei handelt es sich um liebevolle Verhältnisse, ohne Konflikte, Missbrauch oder Streitigkeiten.

 

Trigger lösen starke unkontrollierbare Emotionen und Reaktionen wie z.B. Schreien, verbale Angriffe, Kampf- oder Fluchtreaktionen aus, andere Personen werden geschubst oder gestossen. Könnten Blicke töten, würden Personen die Triggern dies nicht überleben. Auch die Auswirkung auf die Gedanken müssen berücksichtigt werden, sie reichen von Verachtung bis zu Mordphantasien.

 

Bei den Schuldgefühlen müssen zwei Dinge hervorgehoben werden. Mordgedanken und tötende Blicke verursachen keinen Schaden, und werden nicht in die Realität umgesetzt. Die Liebe zu einem anderen Menschen steht nicht im Widerspruch zu Momenten in denen diese Personen durch einen Trigger die Emotionen bei den Betroffenen hervorrufen. An der grundsätzlichen Beziehung wird sich dadurch nichts ändern.

 

Misophoniker erleben vielleicht furchtbare Gefühle gegenüber geliebten Menschen, doch sie entscheiden sich nicht bewusst dafür. Es handelt sich dabei um keine bewusste Entscheidung, die Emotionen werden ihnen aufgezwungen, und stellen einen emotionalen Reflex dar. Ein Reflex ist eine unfreiwillige Reaktion auf einen Stimulus, das bedeutet, die Emotionen werden durch den Trigger verursacht. 

 

Auftretende Schuldgefühle der Betroffenen sind nachvollziehbar, an dieser Stelle jedoch vollkommen überflüssig.